Im Dornbirner Oberdorf, wo Bürgerhäuser und Villen das Stadtbild prägen, schaffte ein Quartiersentwicklungskonzept der Stadt Dornbirn eine neue Ausgangslage — es zeigt die Bedeutung des besonderen Stadtgebietes und sieht die Wahrung charakteristischer und baukulturell wertvoller Merkmale vor. Und dieses Bürgerhaus zeigt, wie Geschichte und Zukunft Hand in Hand gehen können.

Auf dem beachtlichen Grundstück stand die Wahl: Abriss und Neubau oder den Charakter bewahren? Ganz bewusst und aus Überzeugung fiel die Entscheidung für den Bestand. Diesen in seiner Form zu erhalten, sanft zu sanieren und der maßvolle Ausbau, wurde zum Herzstück des Projektes.

Die neue Kreuzgiebel-Dachform — als feierliche „Krone“ — fasst den Altbau und den südlichen Anbau zu einer architektonischen Einheit zusammen und schafft Platz für eine lichtdurchflutete Dachgeschosswohnung mit Loggia. Durch den neuen firstständigen Dachabschluss in Richtung des Straßenraumes, wird der Hauptfassade mit mittigem Eingangsbereich, die gebührende Größe zugewiesen.

Die Erschließung führt nun bis ganz nach oben; im Erdgeschoss werden die öffentlichen Büroräume saniert und erhalten ein Sitzungszimmer mit Gartenbezug. Die Altbauwohnungen des 1. und 2. Obergeschosses behalten ihren Charme und die Charakteristik des breiten Mittelganges. Mit punktuellen kleinen Massnahmen - ein neuer Zugang, modernisierte Badezimmer und ein großzügiger Durchbruch ins Esszimmer — werden diese an die Ansprüche der heutigen Zeit angepasst. Das neu errichtete Dachgeschoss wurde als Holzbau konzipiert und dessen Grundrisskonzept folgt der Struktur des Kreuzgiebels. Die Rundbogenfenster fügen sich in die historisch gegliederte Fassade ein und unterstützen den Ausdruck der Krone; während sie im Inneren eine besondere räumliche Qualität schaffen.

Unberührt bleibt der parkartige Garten mit seinem imposanten Baumbestand — dieser steht den zukünftigen Bewohnern des Bürgerhauses frei zur Verfügung. Und wo einst eine Garage stand, sorgt nun ein eingeschossiges Carport samt Fahrrad- und Nebenräumen für zeitgemäße Mobilität. Die Fassadengestaltung — öffenbare Gitterwände aus verzinktem Stahl — geben dem Baukörper die notwendige Leichtigkeit und den Bewohnern Flexibilität in der Nutzung.

Das Ergebnis: